Algonquin Nationalpark - Leben in der Wildnis
Die Zeit war gekommen. Es stand unser letzter Outdoor-Trip an, eine Woche Kanufahren in einer der bezaubernsten Landschaften Kanadas, dem Algonquin Nationalpark. Dieser zeichnet sich durch eine Vielzahl von Seen aus, die nahezu alle durch Flüsse miteinander verbunden sind. Nicht nur deshalb gilt der Nationalpark als das Kanu-Eldorado schlechthin. Denn auch die Wälder, die sich nun herbstbunt färben und die beheimateten Wildtiere garantieren einen aufregenden Survivaltrip in völliger Abgeschiedenheit.
Meine Vorfreude war umso größer, da ich für diesen Ausflug meinen Vater wiedersehen konnte, der sich meinem Vorschlag, uns anzuschließen und uns das puristische Leben in der Natur zu zeigen, nicht entziehen konnte. So brachen wir zu dritt von Toronto aus los, wo wir netterweise bei unserem Kommilitonen-Kumpel Robert Krautwer übernachten durften, und gelangten schließlich nach einer 7-stündigen Busfahrt nach Pembroke, östlich des Parks. Von dort aus tauchten wir dann mit unseren gemieteten Kanus in
die faszinierende Wildnis ein. Die Flüsse und Seen wirkten pechschwarz und sorgten somit für perfekte Spiegelungen der Natur. Zu Beginn durchquerten wir die Schlucht des Barron Canyon und nach gewissen Paddelstrecken standen sogenannte "Portages" an, auf denen wir unsere Kanus schulterten und durch die Wälder trugen um Stromschnellen oder Dämme zu umgehen. Das war eine herausfordernde Abwechslung. Auch kamen wir bei den sogenannten Highfalls vorbei, einer natürlichen Wasserrutsche die wir für ein Actionshooting nutzten und uns erfrischten. Ein anderes Highlight war eine morgendliche Ausfahrt als noch der ein Dampfschleier über dem See lag, da die Lufttemperatur über die Nacht unter die Wassertemperatur gefallen war. Mit den Booten stichen wir in See und berauschten uns an der absolten Stille von Luft und See. Als dann noch die morgendlichen Sonnenstrahlen über die Baumwipfel brachen hatte die Natur uns vollends in ihren Bann gezogen. Ein total faszinierender Moment von Farben und Ruhe, an den wir uns öfters zurückbesinnten.
Insgesamt brauchten wir auf dem Trip kein Spiritus oder Gas, wir kochten mit dem Lagerfeuer unsere Mahlzeiten wie Reis- und Nudelgerichte, machten Pilzsuppe mit gesammelten Pilzen, brieten selbstgefangenen Fisch und bakten jeden Morgen unser "Bannock"-Brot. Dazu gab es reinstes Seewasser zum Trinken, ab und zu veredelt zu Tee oder Kaffee. Uns machte es wahnsinnig Spaß so selbstversorgerisch zu leben und wurden quasi eins mit der Natur :) Die Temperaturen waren super angenehm und wir erfrischten uns tagtäglich einige Male unter Wasserfällen oder in ruhigen Seen. Zu diesen intensiven Eindruecken trugen auch die Wildlife-Beobachtungen bei, wie Wasserschlangen und -schildkroeten, Squirels, Voegel und als Kroenung einen riesigen Elch,
der mit seinem metergrossen Geweih durch die Büsche pflügte und in aller Seelenruhe futterte.
Schlussendlich war diese knappe Woche eine grossartige Erfahrung, da wir den simplen Lebensstil eines Indianers aufgenommen haben, der duch Jagen, Kochen, Schlafen und gesellschaftlichem Zusammensein geprägt ist. Während Hanno und ich in Großstädte weiterziehen, begibt sich mein Vater wieder in die Wildnis des Algonquin Nationalparks...dabei wuensch ich ihm ebenso viel Spaß und Freude wie wir sie zusammen hatten.
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