Mittwoch, 7. September 2011

Chicago – Wolkenkratzer, Couchsurfing und eine Festnahme

Auf dem Dach des Wolkenkratzers
An Chicago hatten wir hohe Erwartungen, da wir im Voraus  nur Gutes über diese Stadt gehört hatten und wir sie nur in unsere Reiseroute aufgenommen hatten, weil sie als die Lieblingsstadt vieler Amerikaner gilt. Hauptsächlich war das auf die architektonische Vielfalt bezogen und das hat sich definitiv bestätigt. Obwohl man eine beeindruckende Vielfalt von Gebäuden allein in Downtown finden kann, ist es nahezu unmöglich Bausünden wie Betonklötze aus den 70er Jahren zu finden. Alles scheint Sinn zu machen und fügt sich gut in das Stadtbild ein. Besonders interessant sind die Kontraste zwischen Hochhäusern von Mitte letztem Jahrhundert und nagelneuen Wolkenkratzern mit geschwungenen Glasfassaden.
Im Millennium Park
Ein großes Highlight war auch unsere Unterkunft. Meine Couchsurfing-Bekannte Elisabeth aus Newport Beach, hat mich direkt an ihren besten Freund Trent in Chicago weitergeleitet (auch Couchsurfer) der im 21 Stock eines sehr eleganten Hochhauses wohnt welches in bester Lage in Downtown liegt und Blick auf die umliegenden Gebäude sowie den Lake Michigan hat. Dort angekommen war Trent gerade nicht daheim, also wollten wir zuerst mal die Dachterrasse ausfindig machen, von welcher Elisabeth mir vorgeschwärmt hatte. Dazu sind wir mit Aufzügen und Treppen so hoch wie möglich in diesem 65 stöckigen Gebäude gefahren/-laufen. Die letzten Treppen waren wohl eher für Angestellte gedacht, da wir Heizungs- und andere Instandhaltungsräume passiert haben. Dennoch hat glücklicherweise jemand vergessen die Tür zum Dach abzuschließen was uns die Möglichkeit bot einen atemberaubenden Blick über die nächtliche Skyline zu werfen. Obwohl uns gleich bewusst war dass das nicht die Dachterrasse war nutzten wir die Gelegenheit um ein paar Bilder zu machen und dann auch noch das allwöchentliche Feuerwerk des Navi-Pier anzuschauen.
Segeln vor der Skyline Chicagos
Was wir natürlich beim Buchen unseres Tickets vor einem Jahr noch nicht wussten, war exakt während unseres 5-tägigen Chicago Aufenthalt ein Couchcrash in Chicago, was eine Veranstaltung von Couchsurfing ist, wo Couchsurfer aus aller Welt sich treffen und gemeinsam an Aktivitäten teilnehmen. Wir nutzten das um bei einem BBQ, einer Party und einem Kinoabend teilzunehmen. Das tolle daran ist, dass alle Teilnehmer so aufgeschlossen sind, dass man direkt sehr viele neue Leute kennenlernt.
Einen Tag waren wir Segeln, mit einem Mädchen, welches ich in San Francisco kennengelernt hatte. Obwohl der Wind nur mäßig war, verschaffte uns das einen komplett neuen Blick auf die Skyline und die Stadt. Ansonsten haben wir das Standardprogramm mit Navipier, Millennium Park und Waterfront angeschaut. Wo uns besonders der Park sehr gut gefallen hat der einige interessante Stücke moderner Kunst beinhaltet und von welchem man auch tolle Aussichten auf Skyline, Hafen und Wasser hat.
Nachgestelltes Foto, da leider keine original Bilder von der Festnahme












Am Ende unserem Sightseeing-Spaziergang wollte ich dann unbedingt noch das Football-Stadion anschauen welches direkt am See liegt und ein weiteres architektonisches Highlight ist. Leider war es aber komplett abgeschlossen und der Innenraum mit Zäunen gesichert. An einer Stelle konnte man mit etwas Klettergeschickt aber recht einfach darüber klettern was wir dann auch direkt gemacht haben. Blöderweise ist das Stadion komplett mit Kameras gesichert und so waren wir gerade 3 min auf der Tribüne gesessen, als zwei Security Officer uns anwiesen mit dem Gesicht an die Wand zu stehen und die Hände hinter den Kopf zu legen. Nach einer kurzen Durchsuchung wurden wir in Handschellen abgeführt. In den Katakomben des Stadions wurden wir dann je in eine einzelne 2m² große Zelle gesperrt und selbst darin noch überwacht. Als die gerufene Polizei dann endlich ankam, wurden unsere Personalien aufgenommen und wir wurden über unsere Absichten befragt. Da wir von Anfang an kooperiert hatten und auch sowieso nur rein geklettert waren um ein paar Bilder zu machen, hat uns der Polizeibeamte, der wesentlich freundlicher war als die Mitarbeiter der Sicherheitsfirma, mit einem blauen Auge davonkommen lassen. Ansonsten wären wir, wie uns angekündigt wurde bis zum Gerichtstermin im Gefängnis gesessen. So war es eine sehr interessante Erfahrung mit zum Glück auch positivem Ausgang:)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.