Sonntag, 31. Juli 2011

2-tägige Inselumrundung mit Schnorcheln und Wildcampen

Da wir die Insel nicht verlassen wollten ohne sehenswerte Highlights außerhalb Oahus gesehen zu haben, entschieden wir uns mitte der Woche mit Corinna und Manuel aus Mönchengladbach ein Auto zu mieten und einmal um die Insel zu cruisen. Früh morgens brachen wir auf und fuhren gen Westen, wo wir bald einen Vorgeschmack auf Hawaii-typische Strände bekamen. Denn neben feinen Sandstränden ist stets auch erkaltet Lava am Ufer, das durch scharfkantige und ungewöhnliche Formen fasziniert. Später machen wir mehrere Stopps entlang der Northshore-Küste. Diese ist im Winter für Monsterwellen mit durchschnittlich 10m Höhe bekannt und lockt Adrenalinjunkies aus der ganzen Welt. Wir sahen weniger große Wellen, aber sehr farblich konträre Küsten mit schwarzer Lava, tiefblauem Wasser und sattgrünen Regenwäldern im Hintergrund. Die Fahr in dieser Region war sehr beeindruckend, da links von uns die Brandung nah an den Highway heranreicht und rechts direkt die steilen Klippen des bergigen Inlandes hinaufschossen. Das Wetter ist hier allgemein sehr wechselhaft. Der Himmel ist so gut wie immer wolkenbehangen; Niederschläge sind aber fast immer im Inland, die Küste bleibt vom Unwetter meist verschont. So ist es nicht verwunderlich, dass die geläufige Aussage einen Regenbogen tagtäglich zu sehen auch tatsächlich zutrifft. Abends haben uns die beiden unweit des Sunset Beach abgesetzt, da wir dort unser Zelt aufschlagen wollten. Dies haben wir auch so durchgezogen und sind morgens vom Gebimmel eines Hobbyfischers aufgeweckt worden. Mit Kenny hatten wir auch noch ein lustiges Morgengespräch bevor es dann wieder mit Cori und Manuel zu weiteren Ständen ging an denen wir unter anderem mit Meerschildkröten tauchen (sehr aufregend!) konnten. Am Nachmittag machen Hanno und ich noch unsere Krauleineit, die uns diesmal zu einer kleinen Insel brachte, wo ansonsten nur Kajakfahrer waren. Gegen Ende unseres zweiten Tages erlebten wir dann noch ein richtiges Highlight, das so in keinem Reiseführer erwähnt wird. Ein unbenannter Küstenabschnitt kurz vor Honolulu bot uns riesige Action mit Wellen und Fontänen, die uns zwar bis auf die Haut durchnässten aber uns sofort in den Bann gezogen haben. Die blose Kraft der recht rauen See war beängstigend und anziehen zugleich und ich vergaß schon ganz, dass ich nicht unsere Wasserkamera in den Händen hielt^^. Glücklicherweise kamen nichts und niemand zu Schaden und wir beendeten zwei erlebnisreiche Tage mit Eindrücken, die uns Appetit auf mehr Hawaii machten!

Samstag, 30. Juli 2011

Hawaii – Einleben in der Beach- und Palmenmetropole Honolulu auf Oahu

Nach den kurzen und intensiven Eindrücken aus Fidschi haben wir uns vorgenommen unseren Hawaii-Aufenthalt gemächlich angehen zu lassen. Denn eines war uns schnell bewusst: Sollten wir uns zu wenig erholsame Tage auf den Reisen gönnen, könnten wir bei dem noch anstehenden Programm die Lust „stressbedingt“ ein wenig verlieren, was wir auf jeden Fall verhindern möchten! Also checkten wir in einem strandnah gelegenen Backpackers Hostel ein, wo wir sogleich von den vielen Deutschen überrascht wurden. So wurde die englische Sprache zwar wieder schnell zur Nebensache, aber lustige gemeinsame Abende bei zum Teil gestellten Bier, Wein und sogar so manchem Dinner waren garantiert. Darunter lernten wir auch Max, Ingenieurstudent aus Hamburg, kennen, der im Hostel jobbt und uns Tipps zum Ausgehen und Strandleben gab ;) Die Tage genießen wir momentan vorwiegend am weltbekannten Waikiki Beach, der trotz der vielen Menschen dank des schönes Wassers und der umliegenden Parkanlagen mit Grillplätzen und Beachvolleyballfeldern imponiert. Dort lassen wir den Ball fliegen und machen nun eine tägliche längere Schwimmeinheit, die uns auch schon an kleinere Inseln geführt hat. Die Stadt bietet darüber hinaus auch einen kleine Nationalpark: Diamands Head. Am Fuße dieses Berges haben wir eine Nacht gecampt um unsere Reisekosten (weiter) zu drücken und bestiegen diesen heute bei morgendlichen Temperaturen um die 28 Grad. Der Ausblick vom Kraterrand des erloschenen Vulkans war sehr schön und zeigte uns die Dimensionen des State-Capitals. Außerdem wird es uns in den kommenden zwei Tagen noch nach Chinatown und Pearl Harbour ziehen, Attraktionen, die wir aus kultureller und historischer Sicht nicht auslassen wollen. Am Sonntag fliegen wir dann weiter nach Maui, wo dann wieder das aktive Reisen vordergründing sein wird um nicht nur die Strände, sondern auch karde Vulkanlandschaften und dichte Regenwälder auszukundschaften.

Samstag, 23. Juli 2011

Fidschi - Kontraste im Südseeparadies

Für unsere Zeit in Fidschi hatten wir uns zwei Ziele gesetzt: das berühmte Südseefeeling erleben auf einer der winzigen Insel mitten im Pazifik und, da Fidschi neben Hongkong die einzige Destination sein wird, die kulturell deutlich von der westlichen Welt abweicht, wollten wir auch das Land an sich und die Lebensweise der Menschen abseits vom Tourismus kennenlernen. Insgesamt hatten wir dafür nur fünf Tage Zeit, da wir auf den einzigen Flug von Nadi nach Honolulu angewiesen waren der jeden Sonntag abfliegt.
Um das erste 'Ziel' zu erreichen, haben wir uns auf der Beachcomber Island eingemietet, einer kreisrunden Insel mit ca. 150m Durchmesser auf welche abgesehen von dem Hostel keine weiteren Gebäude stehen und die man bei einem gemütlichen Spaziergang in 10min umrunden kann. Wir haben sie am zweiten Tag dann auch noch umschwommen. Ansonsten haben wir viel an den umliegenden Riffen geschnorchelt und tolle Fische in allen Farben, Seesterne und Unterwasserlandschaften gesehen. Leider konnten wir keinen Katamaran mieten, da der inseleigene kaputt und der von der Nachbarinsel (die in schwimm- oder kajakreichweite gewesen wäre) ausgebucht war. Außerdem haben wir verschiedene sehr interessante Leute kennengelernt. Erik, ein Photographie-Lehrer aus London mit dem wir uns viel unterhalten und zusammen photographiert haben. Ken, ein Vietnamkrieg-Veteran der dort mit 22 Jahren in den Kopf und beide Beine geschossen wurde und seither halbseitig gelähmt durch die ganze Welt reist (seit 30 Jahren auch jedes Jahr auf die Beachcomber Island). Außerdem viele Leute unseren Alters aus England, Norwegen und Australien, mit denen wir abends getrunken und Party gemacht haben. An einem Abend wurde ich von dem Sänger der Band in den Mitarbeiterbereich eingeladen wo wir zusammen Cava getrunken haben, einem traditionellen fidschianischen Getränk, dass etwas wie Schlamm aussieht und schmeckt, aus Wurzelpulver einer bestimmten PLanze gewonnen wird und eine sehr entspannende Wirkung hat.
Für das zweite Ziel wollten wir nach der Rückkehr aufs Festland mit einem der lokalen Busse
(Holzbänke und keine Fenster) nach Suva, der Hauptstadt Fidschis fahren. Da aber die Fähre deutlich verspätet kam, war der letzte Bus schon weg. Insgesamt kann man sich hier sowieso kaum auf Zeiten verlassen, man nennt dieses Warten dann Fidschi-time und findet sich damit ab. Also haben wir nach dem wir die Nacht am Strand geschlafen hatten, uns in einen solchen Bus gesetzt und sind nach Sikatoka, der größten Stadt an der Coral Coast gefahren. Dort angekommen haben wir erfreut
festgestellt, dass wir es geschafft hab
en dem Tourismus zu entkommen und nur Einheimische um uns herum waren. Wie auch in den Touristen Zentren waren diese sehr freundlich, diesmal aber ohne uns dabei etwas verkaufen zu wollen, sondern weil sie einfach daran interessiert schienen fremde Menschen kennenzulernen. In dieser Stadt gab es einen Buddhistischen Tempel zu sehen (die Mehrheit der Bevölkerung ist jedoch muslimisch), eine Brücke die in den 90er Jahren von einem Sturm zerstört wurde und von welcher die Eisenbahnschienen noch immer in den Fluss hängen, sowie einen Markt auf welchem die einheimischen Früchte, Gewürze und Meeresfrüchte einkaufen. Es war sehr interessant aus der Touristenblase auszubrechen und schade, dass wir nicht mehr Zeit haben um mehr von Fidschi kennenzulernen, da wir morgen über die Datumsgrenze nach Honolulu fliegen.

Sonntag, 17. Juli 2011

Marlborough Sounds und Kaikoura - Letzte Eindrücke der Südinsel

Picton mit Fähre nach Wellington

Queen Charlotte Track
Über drei Wochen sind wir inzwischen auf der Südinsel unterwegs, wir haben sehr viel gesehen und langsam neigt sich unsere Zeit in Neuseeland dem Ende zu. Bevor wir aber wieder zurück nach Christchurch fahren, steht mit den Marlborough Sounds zuerst noch ein richtiges Highlight an. Schon wenn man sich nur auf einer Karte die Küstenformation dieser Gegend anschaut kann man sich vorstellen, dass dort eine sehr beeindruckende Natur vorzufinden ist. Die ganze Region im Nord-Osten ist durchzogen mit unzähligen Fjörden (Sounds genannt) welche sich bis zu 80km ins Land winden. Eigentlich bietet diese Formation optimale Bedingungen um auf dem Wasserweg zu erkunden, da jedoch die Touristenangebote wie immer überteuert sind und uns nicht individuell genug, haben wir uns dazu entschieden einen Teil des bekannten Queen Charlotte Track zu laufen, welcher auf dem Kamm einer schmalen Landzunge tief in die Sounds führt und immer wieder tolle Ausblicke auf malerische Buchten bietet.
Kaikoura und unser Wohnmobil
Die Küstenstraße von Picton (der einzigen Stadt in den Sounds, welche auch Fähranlegestelle von und zur Nordinsel ist) die zurück nach Christchurch führt, bietet tolle Ausblicke auf Meer und Berge was besonders in Kaikoura beeindruckende Szenarien ergibt da die schneebedeckten Berge und die Brandung des Pazifik sehr eng zusammen kommen.

Abel Tasman Track: Paradiesischer Vorgeschmack auf die Südsee

Gegen Ende unseres Südinselaufenthalts stand unser letzter Great Walk an: Der Abel Tasman Track. Schon im Voraus haben wir ausschließlich positives davon gehört und wollten uns nun selbst von dem Wanderweg entlang der Tasman National Park – Küste überzeugen. Fast beängstigend zuverlässig war das Wetter zum Beginn unserer Wanderung wieder voll und ganz auf unserer Seite und erwartete uns mit strahlendem Sonnenschein. Zunächst ging es mit dem Aquataxi per Seeweg zum Ausgangspunkt in Totaranui im Norden des Nationalparks. Da bei diesem Track die Ebbe zur Überquerung einzelner Passagen vorausgesetzt ist und wir den Weg mit seinen rund 40km an zwei Tagen bewältigen wollten, war uns nur diese Nord-Süd-Bewanderung möglich. Auf der Fahrt mit dem kleinen Motorboot wurden uns ein paar wenige Sehenswürdigkeiten wir besondere Felsformationen und Tiere wie Pinguine und Seerobben gezeigt. Die zahllosen Buchten, die allesamt mit weißen bis rot-goldenem Sand in das tiefblaue Meerwasser münden sind mit Büschen und Felsen gesäumt und haben uns sehr beeindruckt. Bei diesem Anblick wünschte man sich den Sommer, wenn die Wassertemperatur ausgiebiges Baden und Schnorcheln zulässt, aber an das war bei ca. 10 Grad im Wasser und nicht viel mehr Lufttemperatur nicht zu denken. Nach dem Drop-off an unserem nördlichsten Punkt brachen wir gegen Mittag auf. Das Wandern entlang der Küste mit Auf- und Ab-Passagen, kleinen Höhenzügen und vor allem die Strandstrecken raubten uns schlichtweg den Atem. Da es Winter ist waren wir so gut wie allein unterwegs, kein Laut von anderen Touris, nur das Singen suptropischer Vogelarten und ständige Rauschen des Meeres lag in unseren Ohren. Für uns war es ein wahrer Genuss und das Laufen wurde zur Nebensache. Nochmals ist zu betonen wie glücklich wir mit dem Wetter waren und dass dieser einmalige Wanderweg wahrscheinlich viel von seinem Zauber bei Regenwetter verloren hätte. Die Nacht verbrachten wir in einer der Huts, wo wir unser Dosenfutter im Ofen warm machten und mit Leuten aus Wales ins Gespräch kamen. Tags darauf stand der längere Abschnitt mit rund 23km an, der uns auf höhere Gefilde und über verschiedene brückenüberspannte Flüsse führte. Die Kamera war wie immer im stetigen Einsatz und durch Panoramaphotos versuchten wir die Aussichten einzufangen (siehe dazu auch die Bildergalerie!). Gegen Ende trafen wie es der Zufall will noch Heddar, eine Norwegerin, die mit uns in PSV gewohnt hat und mit Freundinnen ebenfalls unterwegs war. Dies war noch ein unterhaltsamer Abschluss eines wiederum sehr tollen Tages…wir wünschen den Mädels eine weitere aufregenden Reise und uns zieht es weiter zu den Marlborough Sounds im Nordosten der Südinsel.

Mittwoch, 13. Juli 2011

Westküste - Glaciers, Pancake-Rocks und Wetterkapriolen


Jetzt nur noch zu zweit unterwegs, hat sich am Wetter aber erst einmal nicht viel geändert, so dass wir hoffen mussten, dass der Haast-Pass, über den die Straße zur Westküste führt, nicht wegen Schnee geschlossen wurde. Zu unserem Glück konnten wir ihn passieren, mussten dazu aber Schneeketten auf die Reifen unseres Wohnmobils ziehen. Die Westküste hat dann ihrem Namen als „Wet-coast“ alle Ehre gemacht und als wir am Fox-Glacier zur Gletscherzunge gelaufen sind wurden wir von einem Unwetter mit Regen und Hagel überrascht, so dass wir total durchnässt zurück am RV ankamen. Um nicht eine zweite Garnitur Kleidung nass zu machen, verzichteten wir auf die Wanderung am Franz Joseph Gletscher, auch weil dieser als ziemlich ähnlich eingestuft wird. Die restliche Fahrt führte durch eine typisch neuseeländische Weidelandschaft mit vielen kleinen Flüssen an der Tasmanischen See entlang, die von den Wetterfronten aufgepeitscht in wilden Wellen ans Ufer. Der letzte Abschnitt wurde dann nochmal spektakulär, da die Straße nun direkt an den felsigen Klippen entlang führte. Kurz bevor es wieder ins Inland ging, dann nochmal ein Highlight: Die Pancake-Rocks, die wir kurz vor Sonnenuntergang erreichten. Diese 30 Millionen Jahre alten Felsformationen, welche wie eine Aufeinanderschichtung von hunderten Pfannkuchen aussehen, haben uns sehr beeindruckt. Die meterhohen heran rollenden Wellen gegen die Felsen krachten und aus manchen Öffnungen als riesige Fontänen herausschossen sorgten für eine ganz besondere Stimmung.

Wanaka - Bilderbuchdorf inmitten der Südinsel

Vogelperspektive auf Lake Wanaka

Natalie und Chris im Cockpit
Ausblick vom Mt. Iron über Lake Wanaka und Hawea
Nach den durchwegs regnerischen Tagen in Queenstown erhofften wir uns mit der Weiterfahrt nach Wanaka, einem beschaulicheren aber mindestens ebenso wunderschön gelegenen Städtchen am gleichnamigen See, einen Wetterumschwung. Denn vor allem wollten wir für unser anstehendes Highlight, einen Scenic-Flight in der Region, blauen Himmel und Sonnenschein haben. Und prompt bot sich uns am Freitagmorgen ein faszinierender Anblick des Dorfes, das nun im Vordergrund von schneeweiß leuchtenden Berggipfeln lag. Also stand einem kleinen Rundflug über den See und die Region nichts im Weg, sodass wir zusammen mit unseren Reisefreunden Natalie und Chris sowie John und Sarah aus LA abheben konnten. Dieses tolle Erlebnis, bei dem wir all die landschaftlichen Vorzüge Neuseelands bestaunen konnten, wie sattgrüne Weideflächen mit Schafen und Kühen, blaue Seen mit unzähligen Inseln und alles umgeben von einer weißen Bergkette, haben wir vor allem Henriette zu bedanken. Sie kommt ursprünglich aus Freiburg und ist vor 16 Jahren ausgewandert um ihren naturverbundenen Hobbies wie Wandern, Klettern und Skifahren intensiver und auch jobverbunden nachzugehen. Sie bot uns das ganze Spektakel auf Selbstkostenbasis an, sodass wir nur die Spritkosten zahlen mussten und somit sehr günstig fliegen durften. Der Flug an sich war aufgrund des turbulenten Wetters in ferneren Gebieten auf 20min reduziert worden, aber das Erlebnis war mit seinen Aussichten, dem Hin- und Hergeschaukel in der Luft und dem ganzen Drumherum einzigartig, dafür sind wir ihr alle sehr dankbar! So wie der Wettergott es mit uns immer gutgemeint hat, war es auch nicht sehr verwunderlich, dass kurz nach dem Flug das Wetter zuzog und wir in unseren Wohnmobil flohen. Im Weiteren haben wir die auch danach recht nassen Tage mit körperlicher Ertüchtigung im Schwimmbad und mit ausgiebigen Abendessen und anschließenden DVD-Abenden die Zeit vertrieben. Einen schönen Samstagvormittag nutzten Hanno und ich um den Mt. Iron zu erklimmen, der trotz seiner geringen Höhe einen wundervollen Rundumblick bietet, Chris war unterdessen beim Snowboarden und fand allerfeinsten Powder vor. Leider war dieses Wochenende das letzte gemeinsame und somit mussten wir uns Montags von den beiden verabschieden. Natalie fliegt heim nach Kanada (Salmon Arm), wo sie nach ihrem abgeschlossenen Studium die Lehrerlaufbahn einschlagen will und Christoph wird noch ein weiteres Semester in PSV verbringen, wo er seine Masterarbeit schreibt. Auf ein Wiedersehen mit den beiden würden uns jetzt schon sehr freuen…macht es gut, es war eine unvergessliche Zeit!

Queenstown - Party und Fergburger im Wintersportort


"Big Al" bei Fergburger
Vorglühen im RV
Seit Dunedin waren wir recht abgeschottet hauptsächlich in der Natur; das Treiben auf den Straßen von Queenstown war uns daher im ersten Moment etwas fremd, aber die Vorzüge der Zivilisation, wie Duschen, Elektrizität und Friseure wussten wir recht schnell wieder zu schätzen. Queenstown ist die absolute Abenteuerstadt von Neuseeland, es gibt so gut wie nichts was man hier nicht für Geld  bekommen kann (Skydive, Bungee, Speedboat oder sonstige Adrenalin-Kicks). Außerdem ziehen die umliegenden Berge sehr viele Wintersportler an und die Funmetropole gleicht einem Schweizer Wintersportort. Da es uns nicht wert ist bei einem der vielen „Abenteuer-Shops“ für viel Geld irgendwelche Touristenaktivitäten zu machen, haben wir unsere Zeit damit verbracht in Internet Café’s diesen Blog zu aktualisieren, einen Haarschnitt zu bekommen, mal wieder abends wegzugehen und natürlich wie jeder Queenstownbesucher haben auch wir bei Fergburger gegessen. Dieses Restaurant ist die Krone der Fastfoodindustrie und verkauft die mit Abstand besten Burger der Welt. In Queenstown haben wir jetzt wieder etwas Energie getankt um auch die zweite Hälfte unserer Südinselumrundung genießen zu können.

Dienstag, 5. Juli 2011

Milford Sound

Statistiken sagen, dass der Milford Sound die meistbesuchte Naturstätte Neuseelands ist und da wir das Land sowieso sehr ausgiebig bereisen, wollten wir uns dieses Highlight natürlich auch nicht entgehen lassen. Da dieser Fjord senkrecht aus dem Wasser schießt, kann man ihn nur vom Wasser aus anschauen. Was wir sonst gar nicht gewohnt waren, da wir in der Off-Season reisen, sind wir dort erstmals wieder auf eine größere Anzahl von Touristen getroffen, dennoch war der Parkplatz nicht mal zu einem Viertel gefüllt, was uns erahnen lässt wie viel Trubel hier im Sommer herrschen muss. Mit Winter und Studenten Spezial und da wir früh am Morgen schon da waren haben für $65 (ca. 40€) wir eine 2,5 stündige Bootstour einmal durch den Fjord bis zur Tasman Sea und zurück bekommen. Das Boot mussten wir uns auf Grund der Nebensaison auch nur mit ca. 10 anderen teilen (eigentlich wäre Platz für über 100 gewesen) was die Atmosphäre sehr entspannt machte. Nachdem wir erst etwas skeptisch waren Geld für eine Touristen Attraktion zu zahlen, da wir bisher meistens um solche Ausgaben herum gekommen sind, hat es sich jedoch komplett ausgezahlt. Die Fahrt führte an Felswänden entlang, die nahezu senkrecht bis in die Tausender hochgeschossen sind und deren Spitzen mit Schnee bedeckt waren und immer wieder haben riesige Wasserfälle direkt in den Fjord geführt. Auch die Tierwelt bot uns einige Highlights: zuerst schwammen zwei Delphine an der Bugwelle entlang und sprangen daran hoch und später konnten wir Robben beobachten wie sie sich auf den Felsen räkelten. Mit Pinguinen hatten wir mal wieder Pech, aber trotzdem hat der Milford Sound definitiv gehalten, was überall von ihm gesagt wird.


Kepler Track – 3 Tage in der Wildniss

Angekommen am Lake Te Anau erwartete uns der erste „Great Walk“ der südlichen Insel Neuseelands. Aufgrund absurd hoher Transportkosten für Schiff und Bus die mit dem Milford Track verbunden sind, haben wir uns für den Kepler Track entschieden, der 60km lang durch das Fjordland und über dessen Berge führt; Start und Ziel jeweils in Te Anau. Zunächst ging es am Lake Te Anau entlang, der von vielen fjordähnlichen Seearmen geprägt ist. Danach stiegen wir im Wald auf, stets mit der Hoffnung den morgendlichen Nebel der den See und die Umgebung bedeckt hat, hinter uns zu lassen. Nach 3 Stunden erreichten wir endlich die Baumgrenze und wir standen urplötzlich vor einer atemberaubenden Kulisse. Der Nebel und tief liegende Wolken unter uns formten die Umrisse des Sees und wir konnten um uns herum die teils schneebedeckten Gipfel des Fjordlands sehen. Nach einer kurzen Pause liefen wir den Rest zu unserer ersten Unterkunft, der Luxmore Hut. Wie erwartet bot diese Hütte lediglich das Nötigste, genauer gesagt: eine Matratze für jeden, 8 Scheiten Brennholz, einen kleinen Kamin und eine Wasserquelle. Schon nach der ersten Mahlzeit mit Baked Beans und festgekochten Eiern wurde uns, besser gesagt Natalie bewusst, dass wir unser Essen sorgsam einzuteilen hatten. Natalie gab sich unnachgiebig und griff zu unserem Leidwesen zu harten Rationierungsmaßnahmen. Doch vorweg, spätestens am Schlusstag herrschte allgemeine Einsicht und wir waren froh die letzte Etappe nicht mit einem einzigen Apfel in Angriff zu nehmen. Hanno unser Mann des heißen Elements, der nicht nur hinter dem Grill zu überzeugen weiß, kochte und heizte wie ein Weltmeister, sodass wir unseren Schlafplatz um den Kamin herum auf Temperatur bekommen konnten. Trotz aller Bemühungen wurde es eine sehr kalte (das Brennholz war alle!) und relativ schlaflose Nacht, obwohl wir schon um 7 Uhr im Bett waren. Für uns stand am folgenden Tag fest, dass wir nicht erneut schon so früh auf einer Hütte sein wollten. Also schlug ich vor zwei Etappen an einem Tag zu machen. Die ersten anderthalb Stunden führten uns zum Gipfel des Mount Luxmore. Dort genossen wir bei strahlendem Sonnenschein und böigem Wind die Rundumsicht auf die imposante Berglandschaft. Der Track folgt dann dem Höhenzug zwischen den Berggipfeln wo wir von Keas (papageienähnliche Bergvögel) begleitet wurden und auch teils eisige Passagen bewältigen mussten. Insgesamt war dieser Abschnitt der aufregendste und alle Bemühungen wert. Danach stiegen wir wieder in das grüne, von Farnen gesäumte und Flüssen durchspülte Tal in dem wir dann ohne nennenswerte Pausen bis zur letzten Unterkunft marschierten, sodass wir schlussendlich auf einen mehr als 30km langen Tagesabschnitt kamen. Auch der letzte Teil des Rundweges, der uns aus dem Tal herausführte, gefiel uns sehr und wir konnten durch einen strammen Schritt unseren Ausgangspunkt schon mittags erreichen, sodass wir bereits am Nachmittag zum Milford Sound aufbrechen konnten.



Bluff - die Südspitze Neuseelands

Die in Reiseführern viel gelobte Küstenstraße durch die „Catlins“ fanden wir bis auf ein paar wenige Ausblicke nicht so spektakulär, aber vielleicht liegt es auch daran, dass wir durch die letzten Tage schon ziemlich verwöhnt sind. Auch Bluff selber, die südlichste Stadt Neuseelands und generell eine der Südlichsten der Welt, war vom ersten Eindruck sehr industriell geprägt mit großem Industriehafen, wo unteranderem auch Fähren zur Stuart Island und in die Antarktis ablegen. Nachdem wir diesen Teil jedoch durchquert hatten, fanden wir ein niedliches Städtchen vor, das in etwa an Dörfer in Grönland oder Alaska mit kleinen bunten Häusern erinnert. Nach ein paar Fotos am tatsächlich südlichsten Punkt mit einem Schild, welches Distanzen in alle Welt angibt, haben wir uns dann auf den Weg Richtung Fjordland gemacht.

Dunedin und Otago Peninsula

Nach diesem recht kräftezehrenden gestrigen Tag, stand heute erst einmal länger ausschlafen auf dem Programm. Wir entschieden uns für einen Halbtagesausflug auf die Otago Pensinsula, welche für ihre Artenvielfalt an Tieren und Pflanzen bekannt ist. An einem schönen Aussichtspunkt mit Blick über den Otago-Harbour frühstückten wir unser Müsli. Danach machten wir einen drei stündigen Hike zur Sandfly Bay die wir über grüne auenlandähnliche Wiesen und Hügel erreichten. Dort erwarteten uns Sanddünen und ein paar Seelöwen, die sich ihren faulen Tag in der Sonne liegend und der Brandung lauschend vertrieben. Pinguine konnten wir leider nicht beobachten, da diese immer erst am Nachmittag an den Strand kommen. Die raue See mit großen Wellen und strahlender Sonnenschein weckte in uns wieder die Sehnsucht nach einem Wellenritt. Leider lässt die Jahreszeit keine Surfabenteuer mehr zu, aber es sollen definitiv noch welche folgen. Über steile Dünenpassagen gelangten wir zu einer Anhöhe, von wo wir nicht nur den Pazifik beidseitig der Halbinsel sehen konnten, sondern auch andere Buchten und die gesamte Hügellandschaft der Region. Gegen Tagesende machten wir noch einen Abstecher zur anscheinend steilsten Straße der Welt (mehr als 40%!!!), deren „Besteigung“ und schon einiges abverlangte. Einheimische dagegen kümmern sich wohl nicht über die Steilheit der Wand und breschen die Straße hoch und runter, dass es einem die Nackenhaare aufstellt. Jetzt geht es noch ein bischen gen Süden, bevor wir dann morgen vorwiegend entlang einer Küstenstraße durch die „Catlins“ fahren, wo wir uns weitere Erlebnisse im Wildlife Neuseelands erhoffen.

Mt. Cook - Neuseelands höchster Berg

Da wir schon am Vorabend bei der Ankunft gesehen haben, dass wir einen sehr schönen Übernachtungsplatz direkt am Lake Pukaki und mit Blick auf Mt. Cook und die neuseeländischen Alpen gewählt hatten, haben wir uns die Wecker früh genug gestellt um den Sonnenaufgang anzuschauen. Beim ersten Blick aus dem Fenster unseres Wohnmobils am Morgen war klar, dass das die richtige Entscheidung war. Zugegeben hatten wir natürlich auch sehr viel Glück, dass keine einzige Wolke den Blick auf die Berge verdeckte, aber so war es ein perfekter Sonnenaufgang wie auf den Bildern zu sehen ist. Die Fahrt weiter ins Tal war nicht weniger schön, da die goldenen Wiesen, der türkisgrüne See (die Gletscher haben Felsen und Steine über Jahrhunderte aneinander geschoben und dabei haben sich so viele Mineralien gelöst, dass alle Flüsse und Seen in dieser Gegend dieses milchig Türkise Wasser haben) und die Schneebedeckten Berggipfel der 3000er im Hintergrund. Nach einem ausgiebigen Frühstück im Mount Cook Village, haben wir uns von dort auf eine vierstündige Wanderung gemacht um die Gegend und die Gletscher von nahem zu erkunden. Der Weg an dem sehr steilen Hang der direkt auf 1400m hochschoss und wie eine Wand wirkte war etwas mühsam, aber die Aussichten von oben über das Tal sowie die umliegenden Gletscher und Gletscherseen belohnten uns dafür. Danach stand erst noch eine dreistündige Fahrt nach Dunedin an, wo wir zum ersten Mal auf einen RV Campingplatz fuhren um unsere Akkus von Kameras und Laptops zu laden. Da es als eine Studentenstadt bekannt ist und wir sowieso jetzt einige Tage mehr oder weniger nur in der Wildnis waren, sind wir Abends in die Stadt gegangen um dort zu essen und das Nightlife der Stadt auszuprobieren.

Gletscherseen - Lake Tekapo und Pukaki

Endlich war es soweit. Natalie und Christoph sind in Christchurch eingetroffen, nachdem ihr Flug aufgrund einer Aschewolke mehrmals verschoben wurde. Unser Campervan „Edgar“ hat die beiden ebenfalls sofort von seinen räumlichen wie praktischen Qualitäten mit Küche, Toilette/Dusche, 4 Betten und Tische überzeugt. Zu viert starten wir also unseren Südinseltrip mit Tagesziel: Lake Pukaki im Hinterland Canterburrys. Auf der Fahr dorthin konnten wir schon die sich immer größer auftürmenden Berge des südlichen Alpen sehen. Inmitten dieser malerischen Landschaft liegen zwei Bergseen, die aufgrund von Mineralpartikel aus Gletschererosionen türkisfarben sind. Am Lake Tekapo verbrachten wir einige Zeit und versuchten mit Panoramafotos die beeindruckende Naturkulisse festzuhalten. Unseren Abend verbrachten wir am Lake Pukaki, wo wir unseren RV auf einem Lookout-Platz parkten und nächtigten. Mit Schachspielen, einer Mensch-ärger-dich-nicht-Partie, feinen Snacks und chilliger Musik vertrieben wir unsere Zeit, da wir hier nach wie vor im tiefsten Winter sind und somit schon ab 5 dunkel ist.

Reiten in Ashburton


Nach einer weiteren Erkundungstour auf der Banks Peninsula, haben wir uns auf den Weg gemacht mal wieder Profit aus einer Bekanntschaft zu machen. Während meiner vielen Segelerlebnisse in Auckland habe ich Malcom, dem Eigner einer der Yachten auf denen ich war, über Snowboarden auf der Südinsel geredet und da er öfters dort Heliboarden geht und seine Ausrüstung bei seiner Tochter liegen hat, die dort lebt. Da er die gleiche Schuhgröße wie ich hat, hat er mir dann auch gleich ihre Nummer gegeben und gesagt, dass ich mir die komplette Ausrüstung ausleihen kann. Wie die Neuseeländer so sind, hat Rachelle uns gleich eingeladen bei ihr zum Essen oder über Nacht zu bleiben. Da wir sowieso immer noch auf Natalie und Christoph warten mussten, sind wir nach Ashburton (nur 1h von Christchurch) gefahren und haben Rachelle bei der Arbeit getroffen. Sie lebt den Traum vieler Mädchen, da es ihr Job ist Pferde einzureiten (speziell Sprungpferde), die dann später auf Turnieren oder Olympia antreten. Wir haben darin natürlich gleich wieder die Chance gesehen umsonst zu einem besonderen Erlebnis zu kommen und so durften wir beide auf einem dieser Pferde reiten. Am Anfang waren wir etwas überrascht, dass sie das Pferd mit uns auf dem Rücken im Galopp über die Koppel jagte, aber es hat uns viel Spaß gemacht. Am Abend wurden wir dann noch zum Dinner eingeladen und haben Reisegeschichten ausgetauscht. Die Einladung zur Übernachtung haben wir ausgeschlagen, da unser Wohnmobil so gemütlich ist, dass wir gerne dort schlafen und Rachelle außerdem am nächsten Morgen schon wieder um 6.30 Uhr zu den Pferden geht.

Ankunft in Christchurch und Banks Peninsula

Nach unseren gut verlaufenen Schlussexamen ist der Part „Study“ ist nun schon vorbei, der Part „Travel“ steht jetzt an. Nach einem Abschiedsdinner in meiner Flat sind wir am folgenden Freitagmorgen gen Auckland Airport aufgebrochen. Dort erwartete uns schon der erste Dämpfer. Entgegen der Vereinbarung hat unser Reiseleiter das Ticket nicht auf das gewünschte Datum umgebucht, sodass wir erst nach zahlreichen Telefonate erleichtert waren, nun doch einen Flug am selben Tag nach Christchurch zu bekommen. Dort angekommen, ließen wir uns vom Campervan-Verleiher abholen. Allerdings konnten wir dort nicht wie erwartet unseren RV abholen, sondern mussten wir uns noch einen weiteren Tag gedulden, da wir nicht Cash bezahlen konnten. Kurzerhand entschieden wir uns trotz klirrender Winterkälte inmitten zweier Sportplätze zu campen. Am Samstag war es endlich soweit: Wir erhielten unsere neues Zuhause…ein gut 8m langer VW-Apollo-Campervan mit ausreichen Betten und kleiner Küche, einfach perfekt um fast 4 Wochen im Winter Neuseelands zu viert herumzureisen. Denn zwei weitere sollten noch folgen. Aufgrund der aktuellen Aschewolke stecken Chris und Natalie noch in Auckland fest, werden aber sehr bald zu uns stoßen. Da wir nur mit ihnen unseren Trip starten werden, beschlossen ich und Hanno einen Abstecher zur Banks Peninsula zu machen. Diese kreisförmige äußerst hügelige Halbinsel bot eine gigantische Fahrt auf der Summit Road mit Blicken auf unzählige Buchten des angrenzenden Pazifiks. Abends machten wir es uns bei ein paar Bier, einem kleinen Schachmatch und einer kurzen Lesestunde gemütlich.