Dienstag, 16. August 2011

Big Island 2 – Inselumrundung mit wildem Klimazonenmix

Und so kam es dann auch. Gerade eingecheckt komm ich mit den zwei Schweizern Marco und Matthias ins Gespräch und plane schon die nächsten 3 Tage Insel Sightseeing. Tags darauf ging es gleich los zum weltbekannten Vulcano Nationalpark im Süden der Insel. Dort machten wir zunächst eine 7km lange Wanderung durch den umliegenden Regenwald um in den Krater des Kilauea zu gelangen. In diesem Krater konnten wir Schwefeldämpfe sehen, die als Überbleibsel des erst vor 40 Jahren eruptierten Vulkans gelten. Die verschiedenen Formen der Lava, sei es fließend oder kristallin (scharfkantig) verfestigt, waren ebenso sehenswert, wie auch die wenigen Pflanzen die in dieser lebensbedrohlichen Landschaft blühen. Danach fuhren wir die Craters-Road bis zur Küste hinunter, wo die Lava normalerweise unter zischendem Dampfen ins Meer fließt. Dieser Vorgang trägt dazu bei, dass Hawaii am schnellsten wachsende Landmasse der Erde ist. Leider konnte ich dieses Naturspektakel nicht bezeugen, da seit dem Erdbeben in Japan vor einem halben Jahr der Lavastrom unterbrochen ist (wahrscheinlich hat sich der Druck vorrübergehend gesenkt). Nichtsdestotrotz war der Tag absolut fantastisch und es war ein besonderes Gefühl über aktive Vulkanlandschaften zu laufen.

Tag 2 führt uns anfangs entlang der Hamakua Coast nach Norden, wo wir uns in das grüne und von Felsklippen eingeschlossene Waipio Valley begaben. Vom Lookout liefen wir eine durchschnittlich 25% steile Straße hinunter, wo wir uns dann flussaufwärts zu den höchsten Wasserfällen Hawaiis durchschlagen wollten. Dieses Vorhaben mussten wir dann wegen Zeitmangel aufgeben, aber die Wanderung durchs Dickicht, Baden in Flusspools und allein der Fernblick auf die über 400m hohen Hi'ilawe Wasserfällen waren den späteren zähen Aufstieg wert. Wieso Zeitdruck zur Mittagszeit? Berechtigte Frage…noch berechtigtere Antwort! Es stand eine knapp 3 stündige Fahrt zum höchsten Punkt des Pazifik-States an. In der Inselmitte erwartete uns der 4200m hohe Mauna Kea. Dieser Berg, Vulkan wie kann es anders sein, vereint spirituelle hawaiianische Kultur und hochtechnologische Sternenobservatorien auf seinem Gipfel. Der Aufstieg wurde ausschließlich im Auto bewältigt, wobei dazu eine gut halbstündige Akklimatisierungsphase auf 3000m vorgenommen werden musste und die letzten 13km auf unbefestigten Straßen gefahren wurde. Alles verlief ohne Probleme und oben erwartete uns trotz der alles bedeckenden Wolkenschicht ein einzigartiges Panorama. Rote Krater überall schienen über dem Himmel zu thronen. Den kurzen Hike bis zum absolut höchsten Punkt ließ mich schon nach Luft schnappen und umso erschrockener war ich als ein anderer in Sportkleidung den Gipfel stürmte. Brian, mehrfacher Ironman und Elektroingenieur bei der US Airforce, hat sich mal wieder einer besonderen Herausforderung gestellt und bewältigte den Mauna Kea in Form eines Triathlons! Mein Respekt war ihm sicher und so bot ich ihm an mit uns hinunter zu fahren. Der Sonnenuntergang war genial und zum ersten Mal konnte ich sowohl Sonne als auch Mond in voller leuchtender Pracht sehen. Sunset und Fullmoonrise zur gleichen Zeit an diesem magischen Ort…magisch!

Nach einer weniger gemütlichen Nacht im Schlafsack auf einem Parkplatz in Kona brachen wir am letzten Roadtrip-Tag zum South Point auf (südlichster Punkt der USA). Dieser Spot ist für seine zerklüftete Küste mit senkrechten Klippen, die ins türkisblaue Wasser schießen, bekannt. Wie vom Reiseführer nahegelegt erfrischte ich mich dort morgens mit einem 10m Sprung in das glasklare Wasser. Diesen Adrenalinstoß verpasste ich mir noch ein paar weitere Male ;). Danach wanderten Matthias, Marco und ich noch entlang der gelbschwarzen Küste (gelber Sand und schwarze Lava) bevor wir dann zurück nach Hilo fuhren. Die beiden mussten zurück nach Honolulu auf die Sprachschule und ich befinde mich nun zurück auf der Straße und muss neu Pläne schmieden. Ich dank den beiden für die Mitfahrgelegenheit und eine spaßige Zeit!

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