Dienstag, 11. Oktober 2011

Miami – Abschluss in Südflorida

Acht Monate nach unserem Abflug in Frankfurt geht unser Abenteuer jetzt dem Ende entgegen.  Aufgrund einer Hochzeit zu der Tony rechtzeitig daheim sein will, mussten wir unseren letzten Stopp auf drei Tage verkürzen. Es war zwar schade, dass wir dadurch einige Sachen wie Key West und die Everglades nicht besuchen konnten, aber um diesen unvergesslichen Trip mit so vielen Erlebnissen gebührend zu feiern und ausklingen zu lassen haben die drei Tage gereicht. Eingemietet haben wir uns im South Beach Hostel, welches auf der vorgelagerten Halbinsel von Miami liegt.
Unsere Zeit dort haben wir recht simpel verbracht. Wir haben hauptsächlich nochmal das warme Wetter genossen, sind an den Strand gegangen und Party gemacht. Viel haben wir natürlich auch nochmal über die Erlebnisse der vergangenen Monate geredet und sind uns einig das es der bislang beste Abschnitt unserer Leben war.  

*wird fortgesetzt*

Samstag, 1. Oktober 2011

New York - eine Woche im Big Apple

Nach der Zeit in der Wildnis des Algonquin Nationalparks war der Kontrast zu New York, als eine der belebtesten Städte der Welt natürlich riesig. Dennoch habe ich mich gleich bei der Ankunft sehr wohl gefühlt. Es ist schwer zu beschreiben, was mir so besonders gefallen hat, auch im Vergleich zu anderen Großstädten die wir gesehen haben, da z.B. die Skyline Chicagos definitiv architektonisch schöner ist, aber irgendwie hat New York für mich einen besonderen Flair. Davon abgesehen haben wir uns aber auch sehr auf das Wiedersehen mit neun Freunden aus Neuseeland gefreut, die entweder direkt aus New York sind oder extra wegen unserem Besuch aus Washington, Connecticut oder Montreal gekommen sind. Mit der Unterkunft hatte ich erneut viel Glück, da die Eltern von Megan eine sehr elegante aber kaum genutzte Innenstadtwohnung besitzen, welche direkt zwischen Time Square und Central Park an der 7th Avenue liegt und damit optimal für einen New York-Besucher ist. Überrascht war ich wieder mal wie vertrauensvoll viele Amerikaner sind, da Megans Vater obwohl er mich noch nie vorher getroffen hatte, mich direkt beim Portier als temporärer Bewohner eingetragen hat und mir einen Wohnungsschlüssel anvertraut hat.
Die ersten zwei Tage habe ich damit verbracht Manhattan zu erkunden, mit der Staten Island Ferry überzusetzen um Freiheitsstatur und Skyline zu sehen und mich schon mal mit Gaby und Sadie zu treffen. Außerdem war ich bei Ground Zero, wo drei Tage zuvor, am 11.09.11 anlässlich des 10-jährigen Jubiläums, das neue Memorial eröffnet wurde. Am nächsten Tag bin ich zusammen mit Megan nach Connecticut gefahren wo Alex studiert und welchem ich versprochen hatte ihn dort zu besuchen. Nach einem Abend in Uconn, sind wir dann am nächsten Tag zusammen wieder nach NY gefahren wo am Abend das erste gemeinsame Treffen anstand. Inzwischen ist Tony auch mit Benji, Caitlin, Allie und Darcie von Montreal für das Wochenende heruntergekommen und wir haben uns alle bei Sadie in Brooklyn auf der Dachterasse zum Grillen getroffen. Der Blick von dieser auf Manhattan war sehr beeindruckend und es war toll mit so vielen Leute aus Neuseeland zu sein und Erlebnisse der letzten Monate auszutauschen. Am nächsten Tag haben wir dann im Central Park gefrühstückt und sind anschließend zu einem Straßenfest in Little Italy gefahren. Am Abend haben uns Gabys Eltern nach New Jersey zum Abendessen eingeladen, wo wir nachdem uns von Whirlpool und Hobbykeller erzählt wurde spontan auch übernachtet haben. Am Sonntag bin ich noch mit Megan und Gaby über die Brooklyn Bridge und durch South Manhattan gelaufen während der Rest brunchen war, bevor dann alle wieder zurück zur ihren Universitäten (bzw. Tony per Bus nach Toronto) aufgebrochen sind und ich wieder allein in Megans Wohnung war. Mit einem Lauf im Central Park und weiteren Erkundungstouren habe ich mich jedoch gut beschäftigen können und am Montagabend konnte ich mir dann noch den Wunsch erfüllen, ein NFL Spiel zu sehen. Zusammen mit Gaby bin ich zu den New York Giants gegangen. Die Tickets waren nicht ganz billig aber es war das Erlebnis definitiv Wert. Dienstagmittag geht es dann zu unserer letzten Destination nach Miami wo wir einen unglaublichen Trip und den besten Abschnitt unseres bisherigen Lebens ausklingen lassen werden…

Dienstag, 20. September 2011

Montreal – Erstes Wiedersehen mit Studienfreunden

Nach der hochintensiven Zeit im Nationalpark, zog es mich weiter östlich nach Montreal. Dort wohnen einige unserer Freunde aus der gemeinsamen Auckland-Studienzeit. Sie sind allesamt Austauschschüler der Mc-Gill –University gewesen, die dort größte Universität. Nach einer schaudrigen Busfahrt in Blitzgewitter und Regengüssen erreichte ich die francofone Metropole. Dort konnte ich für 4 Tage bei Allie Shier unterkommen, in deren WG ich auch von ihren Mitwohnerinnen herzlichst aufgenommen wurde. Am kommenden Tag hab ich mit Robby Thibault getroffen, der mir mit dem Rad die Stadt gezeigt hatte. Zusammen fuhren wir zum Gipfel des Mont Royal, der als genialer Ausichtspunkt über die inselartige Stadt inmitten des St. Lawrence Strom gilt. Nach feinem Lunch bei einem Libanesen trafen wir uns mit seinen Freunden auf dem Campus der McGill-University. Robby, der immer schon mit verrückten sportliche Aktivitäten überrascht, tat dies wieder, als er für seine Zirkus-Klasse trainierte und beim Acrobatic-Yoga mit Kegeln jonglierte. Abends gingen wir noch gemeinsam locker aus und tranken ein paar Pitcher Bier zum Pool-Spielen. Tags darauf erkundete ich Montreal ein wenig auf eigene Faust, da die kanadischen Studenten schon wieder voll in ihre Vorlesungen und Aufgaben eingespannt sind. Neben dem schönen Old-Montreal, mit prächtigen alten Gemäuern und Fassaden bin ich auch noch in das Olympiagelände gegangen, wo 1976 die Sommerspiele ausgetragen wurden. Abends bin ich dann noch mit Caitlin, Darcie, Allie und Benjy zum Essen ausgegangen. Beim Italiener wurde auf gemeinsame vergangene Tage und vor allem auf das Wiedersehen angestoßen. Denn es sollte noch weiter gehen. Freitag morgens fuhren wir zu fünft nach New York, wo uns der Rest in Empfang nehmen sollte und die Party fortgesetzt wird!

Donnerstag, 15. September 2011

Algonquin Nationalpark - Leben in der Wildnis

Die Zeit war gekommen. Es stand unser letzter Outdoor-Trip an, eine Woche Kanufahren in einer der bezaubernsten Landschaften Kanadas, dem Algonquin Nationalpark. Dieser zeichnet sich durch eine Vielzahl von Seen aus, die nahezu alle durch Flüsse miteinander verbunden sind. Nicht nur deshalb gilt der Nationalpark als das Kanu-Eldorado schlechthin. Denn auch die Wälder, die sich nun herbstbunt färben und die beheimateten Wildtiere garantieren einen aufregenden Survivaltrip in völliger Abgeschiedenheit.
Meine Vorfreude war umso größer, da ich für diesen Ausflug meinen Vater wiedersehen konnte, der sich meinem Vorschlag, uns anzuschließen und uns das puristische Leben in der Natur zu zeigen, nicht entziehen konnte. So brachen wir zu dritt von Toronto aus los, wo wir netterweise bei unserem Kommilitonen-Kumpel Robert Krautwer übernachten durften, und gelangten schließlich nach einer 7-stündigen Busfahrt nach Pembroke, östlich des Parks. Von dort aus tauchten wir dann mit unseren gemieteten Kanus in
die faszinierende Wildnis ein. Die Flüsse und Seen wirkten pechschwarz und sorgten somit für perfekte Spiegelungen der Natur. Zu Beginn durchquerten wir die Schlucht des Barron Canyon und nach gewissen Paddelstrecken standen sogenannte "Portages" an, auf denen wir unsere Kanus schulterten und durch die Wälder trugen um Stromschnellen oder Dämme zu umgehen. Das war eine herausfordernde Abwechslung. Auch kamen wir bei den sogenannten Highfalls vorbei, einer natürlichen Wasserrutsche die wir für ein Actionshooting nutzten und uns erfrischten. Ein anderes Highlight war eine morgendliche Ausfahrt als noch der ein Dampfschleier über dem See lag, da die Lufttemperatur über die Nacht unter die Wassertemperatur gefallen war. Mit den Booten stichen wir in See und berauschten uns an der absolten Stille von Luft und See. Als dann noch die morgendlichen Sonnenstrahlen über die Baumwipfel brachen hatte die Natur uns vollends in ihren Bann gezogen. Ein total faszinierender Moment von Farben und Ruhe, an den wir uns öfters zurückbesinnten.
Insgesamt brauchten wir auf dem Trip kein Spiritus oder Gas, wir kochten mit dem Lagerfeuer unsere Mahlzeiten wie Reis- und Nudelgerichte, machten Pilzsuppe mit gesammelten Pilzen, brieten selbstgefangenen Fisch und bakten jeden Morgen unser "Bannock"-Brot. Dazu gab es reinstes Seewasser zum Trinken, ab und zu veredelt zu Tee oder Kaffee. Uns machte es wahnsinnig Spaß so selbstversorgerisch zu leben und wurden quasi eins mit der Natur :) Die Temperaturen waren super angenehm und wir erfrischten uns tagtäglich einige Male unter Wasserfällen oder in ruhigen Seen. Zu diesen intensiven Eindruecken trugen auch die Wildlife-Beobachtungen bei, wie Wasserschlangen und -schildkroeten, Squirels, Voegel und als Kroenung einen riesigen Elch, der mit seinem metergrossen Geweih durch die Büsche pflügte und in aller Seelenruhe futterte.
Schlussendlich war diese knappe Woche eine grossartige Erfahrung, da wir den simplen Lebensstil eines Indianers aufgenommen haben, der duch Jagen, Kochen, Schlafen und gesellschaftlichem Zusammensein geprägt ist. Während Hanno und ich in Großstädte weiterziehen, begibt sich mein Vater wieder in die Wildnis des Algonquin Nationalparks...dabei wuensch ich ihm ebenso viel Spaß und Freude wie wir sie zusammen hatten.

Mittwoch, 7. September 2011

Chicago – Wolkenkratzer, Couchsurfing und eine Festnahme

Auf dem Dach des Wolkenkratzers
An Chicago hatten wir hohe Erwartungen, da wir im Voraus  nur Gutes über diese Stadt gehört hatten und wir sie nur in unsere Reiseroute aufgenommen hatten, weil sie als die Lieblingsstadt vieler Amerikaner gilt. Hauptsächlich war das auf die architektonische Vielfalt bezogen und das hat sich definitiv bestätigt. Obwohl man eine beeindruckende Vielfalt von Gebäuden allein in Downtown finden kann, ist es nahezu unmöglich Bausünden wie Betonklötze aus den 70er Jahren zu finden. Alles scheint Sinn zu machen und fügt sich gut in das Stadtbild ein. Besonders interessant sind die Kontraste zwischen Hochhäusern von Mitte letztem Jahrhundert und nagelneuen Wolkenkratzern mit geschwungenen Glasfassaden.
Im Millennium Park
Ein großes Highlight war auch unsere Unterkunft. Meine Couchsurfing-Bekannte Elisabeth aus Newport Beach, hat mich direkt an ihren besten Freund Trent in Chicago weitergeleitet (auch Couchsurfer) der im 21 Stock eines sehr eleganten Hochhauses wohnt welches in bester Lage in Downtown liegt und Blick auf die umliegenden Gebäude sowie den Lake Michigan hat. Dort angekommen war Trent gerade nicht daheim, also wollten wir zuerst mal die Dachterrasse ausfindig machen, von welcher Elisabeth mir vorgeschwärmt hatte. Dazu sind wir mit Aufzügen und Treppen so hoch wie möglich in diesem 65 stöckigen Gebäude gefahren/-laufen. Die letzten Treppen waren wohl eher für Angestellte gedacht, da wir Heizungs- und andere Instandhaltungsräume passiert haben. Dennoch hat glücklicherweise jemand vergessen die Tür zum Dach abzuschließen was uns die Möglichkeit bot einen atemberaubenden Blick über die nächtliche Skyline zu werfen. Obwohl uns gleich bewusst war dass das nicht die Dachterrasse war nutzten wir die Gelegenheit um ein paar Bilder zu machen und dann auch noch das allwöchentliche Feuerwerk des Navi-Pier anzuschauen.
Segeln vor der Skyline Chicagos
Was wir natürlich beim Buchen unseres Tickets vor einem Jahr noch nicht wussten, war exakt während unseres 5-tägigen Chicago Aufenthalt ein Couchcrash in Chicago, was eine Veranstaltung von Couchsurfing ist, wo Couchsurfer aus aller Welt sich treffen und gemeinsam an Aktivitäten teilnehmen. Wir nutzten das um bei einem BBQ, einer Party und einem Kinoabend teilzunehmen. Das tolle daran ist, dass alle Teilnehmer so aufgeschlossen sind, dass man direkt sehr viele neue Leute kennenlernt.
Einen Tag waren wir Segeln, mit einem Mädchen, welches ich in San Francisco kennengelernt hatte. Obwohl der Wind nur mäßig war, verschaffte uns das einen komplett neuen Blick auf die Skyline und die Stadt. Ansonsten haben wir das Standardprogramm mit Navipier, Millennium Park und Waterfront angeschaut. Wo uns besonders der Park sehr gut gefallen hat der einige interessante Stücke moderner Kunst beinhaltet und von welchem man auch tolle Aussichten auf Skyline, Hafen und Wasser hat.
Nachgestelltes Foto, da leider keine original Bilder von der Festnahme












Am Ende unserem Sightseeing-Spaziergang wollte ich dann unbedingt noch das Football-Stadion anschauen welches direkt am See liegt und ein weiteres architektonisches Highlight ist. Leider war es aber komplett abgeschlossen und der Innenraum mit Zäunen gesichert. An einer Stelle konnte man mit etwas Klettergeschickt aber recht einfach darüber klettern was wir dann auch direkt gemacht haben. Blöderweise ist das Stadion komplett mit Kameras gesichert und so waren wir gerade 3 min auf der Tribüne gesessen, als zwei Security Officer uns anwiesen mit dem Gesicht an die Wand zu stehen und die Hände hinter den Kopf zu legen. Nach einer kurzen Durchsuchung wurden wir in Handschellen abgeführt. In den Katakomben des Stadions wurden wir dann je in eine einzelne 2m² große Zelle gesperrt und selbst darin noch überwacht. Als die gerufene Polizei dann endlich ankam, wurden unsere Personalien aufgenommen und wir wurden über unsere Absichten befragt. Da wir von Anfang an kooperiert hatten und auch sowieso nur rein geklettert waren um ein paar Bilder zu machen, hat uns der Polizeibeamte, der wesentlich freundlicher war als die Mitarbeiter der Sicherheitsfirma, mit einem blauen Auge davonkommen lassen. Ansonsten wären wir, wie uns angekündigt wurde bis zum Gerichtstermin im Gefängnis gesessen. So war es eine sehr interessante Erfahrung mit zum Glück auch positivem Ausgang:)

Dienstag, 6. September 2011

Orange County, Newport Beach und Los Angelos


Auf der Autofähre in Newport Beach
Für meine letzten Tage in Kalifornien hatte ich geplant von San Diego die Küste hochzufahren um dann aus Los Angelos weiterzufliegen. Über die Couchsurfing-website, habe ich Elisabeth aus Newport Beach, der Stadt aus der TV-Serie OC California, kennengelernt, die mich eingeladen hat bei ihr zu wohnen. Dies erwies sich als ein richtiger Glücksgriff, da sie nicht nur in einer Apartmentanlage mit 6 Pools, Fitnessstudio und Meerblick wohnt und einen schicken BMW Roadster fährt, sondern vor allem auch viel Zeit und Lust hatte mir die Gegend zu zeigen.
Den ersten Tag sind wir nach Frühstück und einer Runde Tennis durch Orange County gefahren, was die Surf-Hauptstadt Huntingten Beach, Newport Beach und die Küstenstraße dazwischen beinhaltet. Besonders gefallen haben mir die Piers die in regelmäßigen Abständen ein paar hundert Meter weit ins Meer stechen und auf denen kleine Bars oder Restaurants zu Hause sind. Ziemlich überrascht war ich jedoch, dass, obwohl Orange County eines der wohlhabendsten der ganzen USA ist, nicht weit von dessen Stränden entfernt Ölplattformen im Meer schwimmen. Am Abend sind wir zu einem Lagerfeuer am Strand gegangen, was hier eine sehr verbreitete Abendgestaltung ist. Danach sind wir noch in einen Club zum Tanzen gegangen, da Elisabeth eine sehr gute Salsa-Tänzerin ist und auch mir etwas beibringen konnte.
Beim Baseball Spiel der LA Dodgers
Den zweiten Tag sind wir dann, wieder im Cabrio, nach Los Angelos gefahren, wo Elisabeth mir eine sehr individuelle Tour durch die Stadt gegeben ohne dabei die Standardattraktionen, wie den Hollywood-Strip auszulassen. Da sie aber mal in der Stadt gewohnt und gearbeitet hat, konnte sie mir auch versteckte Orte zeigen, wie ein brasilianisches Restaurant in dem wir wunderbar gegessen haben oder eine Straße inmitten eines Wohngebietes die direkt auf den Hollywood-Schriftzug zuführt. Später haben wir dann im Griffith Park in den Hollywood-Hills mit Blick über die Stadt gepicknickt, bevor wir dann zu einem Baseballspiel der Los Angelos  Dodgers ging. Um diesen Stop perfekt zu machen hat mich Elisabeth am Mittwochmorgen dann auch noch direkt zum Flughafen gefahren von wo ich dann leider eine tolle Zeit in Kalifornien hinter mir lasse. Zum Glück haben wir aber noch ein paar Stops vor uns und ich freue mich in Chicago mit Tony unsere jeweiligen Erlebnisse der letzten Wochen auszutauschen.

Freitag, 2. September 2011

San Diego - Beachlife

Frühstücks-Surf am Mission Beach
 In San Diego habe mit Sven ich einen alten  Mannschaftskameraden  vom OFV besucht der dort gerade einen Businessenglischkurs macht. Da er nachdem er in Deutschland gerade die Saisonvorbereitung hinter sich hatte und seine Kondition nicht gleich wieder verlieren wollte und ich auch eine weile kein Sport mehr gemacht hatte, haben wir jeden morgen ersteinmal einen Standlauf gemacht, bevor wir dann in seiner Wohnanlage an den Pool oder wieder an den Strand gegangen sind. Am Dienstagabend sind wir zum "Taco-Tuesday" gegangen einem woechentlichen Ereignis bei dem alle Mexikanischen Bars und Restaurants Spezialangebote haben und auch die Clubs sehr gut besucht sind. Eigentlich wollte ich insgesamt nur kurz in San Diego bleiben da Sven da gerade auch wieder ausziehen und nach Hause fliegen musste, aber als ich am Strand beim Beachvolleyball spielen Emanuel aus Oesterreich kennengelernt hat und er mich eingeladen hat bei sich in seiner Wohnung direkt am Stand fuer ein paar Tage
Emanuel und ich beim Beachen
 zu bleiben, habe ich meine Plaene geaendert. Da wir sehr aehnliche Interessen haben, haben wir uns direkt super verstanden und sind die naechsten 4 Tage taeglich Surfen (er konnte mir sein zweites board leihen) und Beachvolleyballspielen gegangen und abends haben wir dann mit Freunden von ihm die schon ihr ganzes Leben am Mission Beach leben, zusammen Party gemacht oder einmal ein Konzert besucht. Insgesamt war es eine tolle Zeit mit sehr viel Sport, Spass und interessanten Bekanntschaften und wenn mein Flug spaeter gewesen waere, waere ich auch auf jeden Fall auch noch laenger geblieben. Besonders gut gefallen hat mir wieder einmal, dass ich nicht die Rolle als Tourist angenommen habe, sondern mehr als Besucher das Leben von Einheimischen miterleben konnte. So habe ich aber dann nach einer Woche San Diego den Amtrack-Zug genommen der direkt an der Kueste richtung Norden fuehrt noch etwas mehr von Suedkaliforninen zu erleben.

Mittwoch, 31. August 2011

New Orleans 2 – Rassige Klänge in Hurricane City

Wie gesagt zog es mich jeden Abend in das berühmt berüchtigte French Quarter. Dieses wohl bekannteste Viertel weiß auch durch seine 200 Jahre alte französische Arichtektur zu überzeugen wie ich später bei meiner Tagesvisite sehen sollte, aber vor allem spielt sich hier das ganze Nightlife ab. Bars und Clubs für alle Geschmäcker und auch Geschlechter^^ gibt es wie Sand am Meer. Die Straßen, allen voran die Bourbon Street, sind meist überlaufen von Touristen, die nach Vergnügung in Tanzlokalen, Jazz- und Blues-Bars oder Stripclubs suchen. Die spezielle Atmosphäre wird durch die ständige Straßenmusik von verschiedenen Künstlern und Bands erzeugt sowie von Einheimischen, die ab und zu Ketten oder ähnliches von ihrem Balkon werfen. Man kommt sich quasi wie auf einem Karnevalsumzug vor. Und genau das stellt in New Orleans auch den Jahreshöhepunkt dar. Mardi Gras, übersetzt „Fetter Dienstag“, gilt sogar weltweit als der Pflichttermin für feierwütige und verkleidungswillige Leute, wenn die ganze Stadt Kopf steht. Aber mich hat auch schon das Standartprogramm mehr als überzeugt. Ich war nun 5 Tage in Folge jeden Abend dort zum Ausgehen und hab noch lange nicht jede Bar gesehen. Vor allem in Sachen musikalischer Unterhaltung wird die Stadt ihrem Ruf bekannt, denn überall gibt es tagtäglich Live-Musik von allerhöchster Qualität, die vor allem in der „Frenchmen Street“ angeboten wird. Obwohl ich diese Jazz- und Blues-Klänge üblicherweise nicht so oft höre, fand ich die Stimmung genial und genoss zusammen mit Jan und Yanice bei ein paar Bierchen die Musik; meist in meiner Lieblingsbar „Maison“.

Die Stadt am Ufer des Mississippi hat aber auch noch anderes zu bieten. So zum Beispiel den Lower Ward District, der während des Hurricanes „Katrina“ besonders verwüstet wurde und heute viele verlassenen und zerstörte Häuser aufweist. In Gesprächen mit Locals wurde mir gesagt, dass das Wasser nach Dammbrüchen 3-4m hoch bis unter die Dächer ragte und über 2 Wochen lang nicht abfloss sodass die Häuser erhebliche zusätzliche Schäden zum Wind erlitten. Außerdem seien bei der kompletten Evakuierung über 80% der Einwohner geflohen, was in einem Riesechaos auf den Highways sorgte. Der Anblick dieser Häuser war sehr einprägsam. Danach besuchte ich noch den ältesten Friedhof der Stadt, St. Louis Cemetery #1. Dieser bald 250 Jahre alte Friedhof unterscheidet sich durch seine überirdischen teils meterhohen Gräber inmitten der Stadt. Gräber verschiedenen Alters und unterschiedlicher Formen tragen zu einer einmaligen Szenerie die bei Nacht bestimmt hohes Gruselpotential hat. Schlussendlich bin ich über den French Market der viel gutes Seafood anbietet zurück ins French Quarter, wo ich mich kulinarisch standesgemäß mit einem Po-Boy (langer Burger mit frittierten Shrimps, Salat und bester Sauce separat zu feinen Pommes) von der kultigen Stadt verabschiedete.

New Orleans 1 - Der Süden Louisianas

Bereits während meines Aufenthalts auf Hawaii wurde der Wunsch auf Resozialisierung mittels Hostelgesellschaft und Alkoholgenuss immer stärker und er sollte in der „nördlichsten Stadt der Karibik“ auch erfüllt werden. Aus dem Flugzeug ausgestiegen merkte ich sofort wie sich schwüle 40 Grad anfühlen und zweifelte gleich, ob ich eine Woche lang Gefallen daran finden kann. Und so lernte ich zuvor verhasste Klimaanlagen schätzen, ohne die ein Nacht voll Schlaf unmöglich wäre.

Also kaum eingecheckt im kunterbunten internationalen India-Hostel lernte ich einen Zimmerkollegen kennen, Jan aus der Schweiz. Er macht einen riesen Roadtrip durch die USA und so schmiedeten wir gleich Pläne wo wir in der Umgebung hinfahren könnten. So standen Sümpfe mit Alligatoren und überall schwirrenden übergroße Insekten auf dem Programm, wie auch ein Besuch einer Sklavenplantage aus dem 18. Jahrhundert. Dort schlossen wir uns einer geführten Tour an und wurden über die Geschichte der Sklaverei in Louisiana, die Architektur der Plantagengebäude und vor allem die familiären Hintergründe der Laura-Plantation aufgeklärt. Außerdem machten wir noch einen Tagesausflug nach Long Beach an der Küste des Golf von Mexiko, wo wir vergeblich eine Erfrischung suchten, denn das Wasser war bis 500m weit hinaus nur kniehoch und bestimmt 30Grad warm! Was schockierend noch hinzukam, war die Erkenntnis, dass immer noch deutliche Ölrückstände der „Deepwater-Horizon“ – Katastrophe im Sand vorhanden waren und den ehemals weißen Sand braunschwarz färbte und auch entsprechend stank. Trotzdem war es interessant diese traurige Tatsache bezeugen zu können und auch die Stelzenhäuser entlang der Küste waren faszinierend, die Wohnungen vor Hochwasser schützen. Abends ging es täglich ins French Quarter aber dazu mehr in New Orleans Teil 2.

Mittwoch, 24. August 2011

Las Vegas - die verrueckte Stadt in der Wueste

Ortsschild Las Vegas
 Nach dem Las Vegas schon in so vielen Filmen (Ocean's 11, Hangover oder 21) behandelt wurde und man auch so immer wieder von "Sin-City" hoert, wollte ich mir selber ein Bild davon machen. Da das Ziel der Stadt ist, dass die Leute ihr Geld beim Glücksspiel ausgeben, sind Essen und Hostels vergleichsweise billig, weshalb ich mich fuer 4 Tage eingemietet habe. Die Stadt ist schnell beschrieben, sie ist genauso wie sie ueberall dargestellt wird, schrill, bunt, laut, verrueckt. Es gibt nichts was es in Vegas nicht gibt (außer vielleicht Ruhe). Diverse Staedte wie Rom, Venedig, Paris und New York haben sie einfach nachgestellt und auch sonst ist alles irgendwie außergewoehnlich.
Tagsueber im Freien zu sein ist fast unmoeglich, da die Temperatur nie unter 40° C geht. Deshalb muss man entweder in die Casinos oder an den Hotelpool. Da mein $12-Hostel keinen Pool hatte, habe ich mich mit anderen Hostelgaesten immer wieder in die Pools der teuren Hotels reingeschlichen um uns dort zu erfrischen. Ansonsten war jeden Abend Party angesagt, einmal mit einer vom Hostel organisierten Limosinen-tour, ansonsten einfach so mit anderen Gaesten. Einen Abend bin ich aber allein mit der Kamera losgezogen um die verrueckten Lichspiele und angestrahlten Gebaeude zu fotographieren. Besonders gefallen haben mir die bekannten Bellagio Fontaenen, die im 15-Minutentakt zu unterschiedlichen Musiktiteln ein Schauspiel veranstalten und dabei bis zu 80m in die Hoehe schiessen.
Der Las Vegas Boulevard
Ein weiteres Highlight war als ich beim Blackjack meine eingesetzten $20 versechsfacht habe und damit quasi den kompletten Vegas-Trip refinanzieren konnte. Als naechstes geht es jetzt mit dem Greyhound nach San Diego wo es dank Pazifik hoffentlich etwas kuehler sein wird.

Dienstag, 23. August 2011

Kauai 2 – Natural Sightseeing mit dem Mietwagen

Da die öffentlichen Verkehrsmittel wie überall auf Hawaii lediglich die großen Highways fahren, sind damit Erkundungstouren in das Landesinnere oder an abgelegene Küsten nicht möglich. So habe ich mich dazu entschieden, auch wenn ich allein bin und die Kosten nicht teilen konnte, für 2 Tage eine billige Klapperkiste zu mieten, die für die Nächte auch als sichere Unterkunft herhalten sollte. Und der Plan ging gut auf. Abends ging es von Lihue bis ans Ende der Bergstraße Waimea Canyon Drive, von wo ich den Sonnenuntergang über dem Kalalau Valley sehen konnte. Das Gefühl war umso spezieller, da ich noch vor 2 Tagen im selbigen Tal in einer Strandhöhle campiert habe und nun die Szenerie von oben (1200m) im Blick hatte. Die schroffe und kammartige Felsformationen der Na Pali Küste werde ich persönlich als ein weiteres Weltwunder in Erinnerung behalten. Am kommenden Morgen bin ich bereits um halb 7 in meinen Wanderschuhen gestanden und habe mich auf einen geheimen Wanderweg gemacht, der mir ein Local empfohlen hat und nicht ausgeschildert ist. Dieser schmale und zugewachsene Pfad führte mich auf einem Berggrat bis zur Küste, wo dieser dann förmlich senkrecht gute 600m abstürzt. Nach dem Rückweg und einem Frühstück machte ich mich auf einen anderen Abschnitt in die Alakai Swamps, die nach einer regnerischen Nacht aber derart matschig waren, dass ich mit dem Weg bis zu einem weiteren Lookout begnügen musste. Die nass-matschige Umgebung war aber wenig überraschend, denn das Zentrum Kauais gilt als der regenreichste Ort der Welt (mit knapp 12000mm pro Jahr ca. 16 mal mehr als in der Bodenseeregion). Außerdem schaute ich mir noch den Waimea-Canyon an, auch als „Grand-Canyon des Pazifiks“ bekannt, und eben auch durch die Fluten von Millionen von regenreichen Jahren entstanden ist. Von dessen Dimensionen war ich wahrlich überrascht und meiner Meinung nach, muss sich diese gigantische Schlucht nicht von seinem noch größeren Bruder verstecken. Der Canyon zieht sich über 16km von der Küste ins Landesinner hinein und verästelt sich in weitere Täler. An manchen Stellen liegt das Flussbett 900m unter den Aussichtsplattformen, was optimale Rundumsichten bietet. Nach einem gemütlichen Tagesabschluss am Strand machte ich es mir wieder im Auto gemütlich, sodass ich wieder früh morgens losziehen konnte. Und so kam es, dass ich auf dem ohnehin wenig bekannten Mahaulepu Heritage Trail keine Menschenseele zu Gesicht bekam und die ganzen Strände und Klippen quasi ganz für mich alleine hatte. Dieser Weg und ein kleiner Abstecher zu den imposanten Wailua Falls rundeten meinen Kauai Aufenthalt ab und ich freue mich nun endgültig auf ein bischen mehr Stadtleben, obwohl ich mich nie von der zauberhaften Natur sattsehen konnte.

Sonntag, 21. August 2011

San Francisco - eine ausführlichen Besuch in der Bay-Area

Mit Eva vor der Golden Gate Bridge
Obwohl ich natuerlich einen Besuch in San Francisco bereits im vorraus geplant und ich mich sehr darauf gefreut hatte, hat die Bekanntschaft mit Eva, einer Mitbewohnerin aus Auckland, diesen noch mal ganz deutlich verbessert. Nicht nur, dass ich umsonst bei ihrer Familie wohnen konnte, sondern vorallem weil ich dadurch einen ganz anderen Blick auf die Stadt bekommen, viele "geheime" Orte sehen und einfach ein bisschen das Leben miterleben konnte. Aus diesem Grund und weil ich in dieser segelbessenen Gegend, die in 2 Jahren aus Austragungsstaette des America's Cup sein wird, auch selber gerne auf ein paar Boote gehen wuerde, habe ich mich entschieden eine ganze Woche dort zu verbringen.
Segeln in der SF-Bay
Die ersten 3 Tage war Eva auf einem Musik-Festival im Golden Gate Park und da ich nicht so musikbegeistert bin und auch keine $300 fuer ein Ticket ausgeben will, habe ich diese Tage genutzt um einen ersten Eindruck der Stadt zu bekommen. Diese hat mir direkt super gefallen, voralllem weil das Stadtbild so homogen ist, dass es fast ueberall so aussieht wie man sich San Francisco vorstellt. Ausserdem hat man durch die vielen Huegel, aehnlich wie in Auckland immer wieder tolle Aussichten ueber die Daecher und die San Francisco Bay mit ihren 3 grossen Bruecken (Golden Gate-, Bay- und Richmond-brigde). Vorallem die Golden Gate bridge ist aber normalerweise fast nie so zu sehen, wie man sie von Postkarten kennt, da von Pazifik meistens Nebelschwaden ueber sie ziehen, die sich dann in der Bucht aufloesen. Am ersten Tag wurde das auch bestaetigt, aber die naechsten drei Tage hatte ich viel Glueck, dass die Sicht komplett klar war.
Am ersten Abend bin ich direkt zum Golden Gate Yacht Club gegangen (der Austrager des America's Cup in 2013 sein wird) und habe mit ihnen am Friday Night Race teilgenommen das entlang der Skyline und Alkatraz stattfand. Am Sonntag bin ich dann mit dem gleichen Boot noch zum "cruising" rausgefahren und hatte eine der besten Segelerlebnisse meines Lebens. Erstens waren Wetter und Wind einfach perfekt und zweitens hat mit Ira direkt ans Steuer seiner 36Fuss Yacht gesetzt, was riesigen Spass gemacht hat. Spaeter hat der Wind von 20 auf ueber 30 Knoten aufgefrischt, was in Verbindung mit groesseren Wellen zu einem richtigen 'Actiontrip' wurde:)
Auf einem der Balkone des Lava-Hauses
Die naechsten Tage hat mir Eva dann tagsueber die Gegend gezeigt (Stadt, Straende, Hinterland, Berkeley und das Umland) und dabei immer wieder ganz besondere Stellen angesteuert bei denen kein einziger Tourist anzutreffen war. Am besten gefallen hat mir davon, der Besuch beim Lava-Haus. Dies ist ein riesiges Grundstueck (5 mal so gross wie alle umliegenden Grundstuecke) mit bester Lage auf der Belvedere-Halbinsel (auf der sowieso nur Multi-Milonaere sich ueberhaupt etwas leisten koennen) welches Blick ueber die Bucht, inklusive Golden Gate Brigde und Stadt hat. In den 70er Jahren hat hier ein sehr reicher Mann eine Multimillionen Villa bauen wollen, hat dafuer unmengen von Lava-Steinen aus Hawaii importiert und diese zu einer traumhaften Pool-, Balkon und Gartenlandschaft drapieren lassen. Aus irgendeinem Grund (es gibt viele Geruechte aber keiner weiß es wirklich) hat sich der Mann umgebracht und das Haus wurde nie fertiggestellt. Heute ist es im Besitz der Stadt, die verzweifelt versucht es zu verkaufen, aber das Grundstueck sowie die ganzen Lavasteine sind einfach viel zu viel Wert. Es ist beeindruckend durch diese verlassene Baustelle zu laufen und sich auszumalen wie das alles ausgesehen haette, wenn es je fertiggestellt worden wuerde.
Insgesamt hatte ich eine super Zeit in San Francisco und ich bin Eva sehr dankbar, dass sie mir die Gegend so ausfuehrlich gezeigt hat.

Samstag, 20. August 2011

Kauai – Last but not at least! Gefangen vom Zauber der Garten-Insel

Während meinem Flug nach Kauai hab ich versucht mir auszumalen, was mich auf dieser letzten Insel meiner Hawaiitour erwartet. Denn irgendwie fühlte ich mich schon etwas naturgesättigt und lächzte innerlich nach Abwechslung in Form von Citylife, neue Leute und Party. Doch ich sollte mich gedulden müssen und wurde wider Erwartens direkt vom Flair der grünen Insel gefangen. Es kam also alles ganz anders! Die Insel, die Abgeschiedenheit und Unzugänglichkeit wie keine andere Insel versinnbildlicht (90% der Fläche ist nicht mit dem Auto und 70% nicht zu Fuß zugänglich!). Den ersten Tag verbrachte ich in dem kultigen hawaiianischen Küstenstädtchen Kapa’a. Hühner, Geckos, Schweine…alles rennt kreuz und quer heimatlos durch die Gegend. Tags darauf fuhr ich ans nordwestliche Ende des einzigen großen Highways zum Ke’e Beach. Dort soll der sagenumwobene“ Kalalau Trail seinen Beginn haben und über 18km entlang der Na Pali Coast durch fünf Täler zum Kalalau Beach führen. Egal wen man fragt, jeder Local erzählt dir verschieden verrückte Geschichten (Abgründe von weit mehr als 100m, Windböen mit über 90km/h, unvorhersehbare Flashfloods, aggressive Wildschweine oder Ranger die beim Jagen angeblich schon mit Wanderern „kollidiert“ sind), Touristen kennen wenn überhaupt nur den Beginn, der für jeden frei zugänglich ist. Also machte ich mich frohen Mutes ;) mit 5 Litern Wasser (Empfehlung waren 2 Gallonen pro Tag^^) auf den Track. Ich will mich kurz halten: Der Trail entschädigt für alle körperliche und mentale Anstrengungen durch seine grandiose Aussichten und einzigartige Wegführung entlang von Winden geschliffenen, teils 500m hohen Felskämmen und dutzenden Wasserfällen, die aus dem regenreichsten Gebiet der Welt in den Kronen der Inselmitte gespeist werde. Die Sicht auf den kristallklaren Pazifik vermittelte einem das Am-Ende-der-Welt-Feeling (China ist 5000 Meilen weiter westlich). Der Weg ist selten breiter als 30cm und Aussichten und Photos sollten nur im Stehen gemacht werden. Schneller als erwartet kam ich heil ans Ende, wobei ich noch den jugoslawischen Kriegsflüchtling Alex kennen gelernt habe, der seit über 7 Jahren im Kalalau Valley lebt und den Weg unglaubliche 400 Mal gelaufen ist!! Am Strand entledigte ich mich der Kleidung und gönnte meinem aufgeheizten Körper ein wohlverdientes Salzbad im Ozean. Genächtigt habe ich in einer Höhle mit Blick auf das Meer und morgens nahm mich eine herzensnette Familie mit dem Boot zurück, sodass ich mir die Ausmaße der Küste voll und ganz sehen konnte. Ich danke Kathie und Jason für den großartigen Bootsfahrt auf der ich auch noch Delphinschwarme sehen konnte und somit mein Abenteuer Na Pali Coast perfekt abrundeten.

Schlussendlich gab mir dieser Track so unglaublich viele Eindrücke und auch Energie, denn mir wurde wieder bewusst wie vielfältig unsere Natur ist und sie niemals langweilig wird.

Freitag, 19. August 2011

Ankuft in Kalifornien - Sequoia National Park

vor dem General Scherman
In LA gelandet, hat mich John, ein Mitbewohner aus Neuseeland, am Flughafen abgeholt. Da wir am nächsten Tag schon früh aufbrechen wollten, hat er mir noch eine etwa zweistündige Tour durch das nächtliche Los Angelos gegeben. Am nächsten Morgen sind wir dann durch das Hinterland in Richtung Sierra Nevada gefahren wo wir für 3 Tage im Sequoia National Park wandern und campen wollten. Zuerst haben wir den für jeden Besucher obligatorischen Walk zum General Scherman dem 'größten Baum der Welt' (nicht der höchste, nicht der dickste, aber die meiste Holzmasse) gemacht. Dieser über 2000 Jahre alte Baum ist 84m hoch, hat einen Durchmesser von 11m. Er war ziemlich beeindruckend aber natürlich, da gut zugänglich, auch touristisch sehr überlaufen. Die umstehenden Sequoias waren aber nicht weniger beeindruckend und ähnlich gross und alt. Es ist komisch sich zu überlegen, welche für die Menschheit wichtigen Ereignisse diese Bäume schon "miterlebt" haben. Ein aufregendes Highlight am Abend am Campingplatz war ein Braunbär, der unser Essen gerochen hatte und ca. 15m von unserem Zelt entfernt am Hang entlang gelaufen ist. Mit Taschenlampen, Lärm und der Hilfe unsere Nachbarcamper konnten wir ihn verscheuchen.
ein Baby-Schwarzbär
Blick über den Sequioa National Park
Am folgenden Morgen sind wir dann mit Zelt, Proviant und Wilderniss-Permit losgezogen um etwas tiefer in den National Park einzutauchen. Nach 10km und 1400 Höhenmeter haben wir das Tagesziel, einen Bergsee direkt an der Baumgrenze mit Blick über die Täler, erreicht. Durch Außentemperaturen um die 30 Grad habe ich mich von den Schneefeldern nicht abschrecken lassen und bin direkt in diesen wunderbar klaren See hineingesprungen. Leider wärmt sich dieses Schmelzwasser aber gar nicht erst auf, sondern läuft weiter unten direkt wieder aus dem See heraus, weshalb es ein eiskaltes und sehr kurzes Bad war. Neben der beeindruckenden Landschaft mit riesigen Felsklippen war auch das "Wildlife" sehr interessant. Neben hunderten Murmeltieren und Eichhörnchen, haben wir auch Rehe, Adler und auf dem Rueckweg einen weiteren Schwarzbaer gesehen. Insgesamt ein toller Trip, aber jetzt freue ich mich nach all dem Campen in Neuseeland, Hawaii und hier darauf, dass ich in San Francisco bei Eva endlich wieder ein Bett und eine regelmaessige Dusche haben werde:)

Dienstag, 16. August 2011

Big Island 2 – Inselumrundung mit wildem Klimazonenmix

Und so kam es dann auch. Gerade eingecheckt komm ich mit den zwei Schweizern Marco und Matthias ins Gespräch und plane schon die nächsten 3 Tage Insel Sightseeing. Tags darauf ging es gleich los zum weltbekannten Vulcano Nationalpark im Süden der Insel. Dort machten wir zunächst eine 7km lange Wanderung durch den umliegenden Regenwald um in den Krater des Kilauea zu gelangen. In diesem Krater konnten wir Schwefeldämpfe sehen, die als Überbleibsel des erst vor 40 Jahren eruptierten Vulkans gelten. Die verschiedenen Formen der Lava, sei es fließend oder kristallin (scharfkantig) verfestigt, waren ebenso sehenswert, wie auch die wenigen Pflanzen die in dieser lebensbedrohlichen Landschaft blühen. Danach fuhren wir die Craters-Road bis zur Küste hinunter, wo die Lava normalerweise unter zischendem Dampfen ins Meer fließt. Dieser Vorgang trägt dazu bei, dass Hawaii am schnellsten wachsende Landmasse der Erde ist. Leider konnte ich dieses Naturspektakel nicht bezeugen, da seit dem Erdbeben in Japan vor einem halben Jahr der Lavastrom unterbrochen ist (wahrscheinlich hat sich der Druck vorrübergehend gesenkt). Nichtsdestotrotz war der Tag absolut fantastisch und es war ein besonderes Gefühl über aktive Vulkanlandschaften zu laufen.

Tag 2 führt uns anfangs entlang der Hamakua Coast nach Norden, wo wir uns in das grüne und von Felsklippen eingeschlossene Waipio Valley begaben. Vom Lookout liefen wir eine durchschnittlich 25% steile Straße hinunter, wo wir uns dann flussaufwärts zu den höchsten Wasserfällen Hawaiis durchschlagen wollten. Dieses Vorhaben mussten wir dann wegen Zeitmangel aufgeben, aber die Wanderung durchs Dickicht, Baden in Flusspools und allein der Fernblick auf die über 400m hohen Hi'ilawe Wasserfällen waren den späteren zähen Aufstieg wert. Wieso Zeitdruck zur Mittagszeit? Berechtigte Frage…noch berechtigtere Antwort! Es stand eine knapp 3 stündige Fahrt zum höchsten Punkt des Pazifik-States an. In der Inselmitte erwartete uns der 4200m hohe Mauna Kea. Dieser Berg, Vulkan wie kann es anders sein, vereint spirituelle hawaiianische Kultur und hochtechnologische Sternenobservatorien auf seinem Gipfel. Der Aufstieg wurde ausschließlich im Auto bewältigt, wobei dazu eine gut halbstündige Akklimatisierungsphase auf 3000m vorgenommen werden musste und die letzten 13km auf unbefestigten Straßen gefahren wurde. Alles verlief ohne Probleme und oben erwartete uns trotz der alles bedeckenden Wolkenschicht ein einzigartiges Panorama. Rote Krater überall schienen über dem Himmel zu thronen. Den kurzen Hike bis zum absolut höchsten Punkt ließ mich schon nach Luft schnappen und umso erschrockener war ich als ein anderer in Sportkleidung den Gipfel stürmte. Brian, mehrfacher Ironman und Elektroingenieur bei der US Airforce, hat sich mal wieder einer besonderen Herausforderung gestellt und bewältigte den Mauna Kea in Form eines Triathlons! Mein Respekt war ihm sicher und so bot ich ihm an mit uns hinunter zu fahren. Der Sonnenuntergang war genial und zum ersten Mal konnte ich sowohl Sonne als auch Mond in voller leuchtender Pracht sehen. Sunset und Fullmoonrise zur gleichen Zeit an diesem magischen Ort…magisch!

Nach einer weniger gemütlichen Nacht im Schlafsack auf einem Parkplatz in Kona brachen wir am letzten Roadtrip-Tag zum South Point auf (südlichster Punkt der USA). Dieser Spot ist für seine zerklüftete Küste mit senkrechten Klippen, die ins türkisblaue Wasser schießen, bekannt. Wie vom Reiseführer nahegelegt erfrischte ich mich dort morgens mit einem 10m Sprung in das glasklare Wasser. Diesen Adrenalinstoß verpasste ich mir noch ein paar weitere Male ;). Danach wanderten Matthias, Marco und ich noch entlang der gelbschwarzen Küste (gelber Sand und schwarze Lava) bevor wir dann zurück nach Hilo fuhren. Die beiden mussten zurück nach Honolulu auf die Sprachschule und ich befinde mich nun zurück auf der Straße und muss neu Pläne schmieden. Ich dank den beiden für die Mitfahrgelegenheit und eine spaßige Zeit!

Big Island 1 – Ankunft im Dschungel abseits des Touristen Mainstreams

Seit knapp einer Woche gehen Hanno und ich nun getrennte Wege. Wie beschlossen, ist Hanno bereits nach Los Angeles weitergeflogen, während ich noch für weitere zwei Wochen auf dem Hawaiianischen Archipel bleiben werde. Nun heißt es also individuelle Reisegestaltung bis man sich dann in gut 3 Wochen in Chicago wieder trifft. Da ich nicht wie Hanno bei Freunden quasi kostenlos und pflegeleicht unterkommen kann, muss ich mich mit spontanen Nächtigungsmöglichkeiten zufrieden geben um das Reisebudget nicht zu arg zu strapazieren. So kam mir das Angebot von Sarah, einer Umweltingenieurin aus Oregon, bei ihr in einem Cabin (Art Ferienhäuschen) unterzukommen. Dankend nahm ich an und machte mich auf in den Urwald der Puna Region. Wie von ihr schon vorgewarnt, liegt die Hütte inmitten von Palmen und Avokadobüschen im dichten Hawaiianischen Regenwald. Allein die Einfahrt konnte nur mit einem 4WD-Truck bewältigt werden und das Grundstück war noch gar nicht absehbar, da zunächst mit der Machete und dem Rasenmäher ein grober Überblick verschaffen werden musste. Da das Cabin für knapp 2 Jahre unbewohnt war, wartete viel Arbeit auf Sarah, wobei ich ihr so gut es ging geholfen habe. Das puristische Leben da draußen ohne Herd, TV, und sogar Dusche (noch kaputt) war eine super Abwechslung, zumal ich wusste dass ich hier nicht ewig bleiben werde. Das absolute Highlight war neben dem mit Papajas, Avokados, Ananas und Limonen bestücktem Garten die Abendkulisse. Nachts quakten Frösche aus dem Wald, Geckos krabbelten am Schlafsack vorbei und aßen Insekten…man erlebte die gesamte Flora und Fauna hautnah. Da auch Sarahs Pickup nicht lief, wurde es leider nichts mit kleinen Ausflügen, sodass ich mich am dritten Tag von ihr dankend verabschiedete. Nun zog es mich nach Hilo, dem wirtschaftlichen Zentrum der Insel, wo ich mir erhoffte im Hostel Leute zu finden, mit denen ich die Insel erkunden kann.

Montag, 8. August 2011

Maui 2 – Roadtrip mit Mondlandschaften und Regenwäldern

Nach der ersten Hälfte im Hostel haben wir uns mit dem Zelt und einem Mietauto auf den Weg gemacht, um den Rest der Insel zu erkunden. Dazu haben wir erstmal den nordwestlichen Teil umrundet, wo gewaltige Wellen an schroffe Klippen brechen und an manchen Stellen wie Geysire zwischen den Felsen meterhoch in die Luft schießen. Außerdem stand etwas weiter südlich an einem ruhigen Strand mit perfekt klarem Wasser noch ein weiterer Schnorchelstop an, bevor wir dann Richtung Mount Haleakala fuhren. Dieser Vulkan ist über eine Million Jahre alt, ausgebrochen ist er allerdings schon seit mehreren Jahrtausenden nicht mehr. Dennoch kann man immer noch die alten Lavaströme sehen und wenn man ganz nach oben fährt, kann man in seinen riesigen Krater hineinschauen. Dort findet man eine Landschaft mit allen vorstellbaren braun-,rot- und grautönen und vielen kleineren Kratern vor. Diese sieht aus wie von einem anderen Planeten, weshalb die NASA dort auch schon vor Ihrer ersten Mondlandung Tests dafür durchgeführt hat. Als wären das nicht schon genug beeindruckende Details, ist dieser Berg mit gut 9000m über dem Meeresboden die höchste stetige Erhebung der Welt. Da sich von seiner Spitze, wo sich auch einige Sternenteleskope befinden neben der Krateraussicht, auch eine tolle Weitsicht über ganz Hawaii bietet sind, gelten besonders die Sonnenauf- und untergänge von dort oben als magisch. Da wir genug Zeit hatten und uns nicht für eins der beiden entscheiden wollten, haben wir einfach mit dem Zelt im Haleakala National Park gecampt und uns beide angeschaut. Am besten hat uns jedoch eine mehrstündige Wanderung durch die Kraterlandschaft gefallen, weil man so die Dimensionen viel besser erfahren konnte als beim Draufblick von der Besucherplattform.
Jetzt war noch der Süden und Osten der Insel, inklusive dem bekannten Hana Highway übrig, der sich an der Ostküste über dutzende „One-lane-bridges“ durch den Regenwald schlängelt. Meistens wird dieser einfach von seinem Anfang im Norden bis nach Hana gefahren und dann wieder zurück. Da wir aber nicht die gleiche Strecke zweimal fahren wollten und gesehen haben, dass von Hana auf der Karte noch eine gestrichelte Linie bis ganz auf die andere Seite weiterführt, haben wir uns kundig gemacht ob wir dort nicht einfach weiter fahren könnten. Er wird zwar anscheinend manchmal von starken Regenfällen überspült und dann ist er für eine Weile unbefahrbar, aber wir hatten Glück und konnten diese unbefestigte Straße komplett durchfahren, so dass es ein wunderbarer Roudtrip um die Insel wurde. Dieser Piilani-Highway (wie er bis Hana heißt) hatte mit riesigen erkalteten Lavazungen und Aussichten auch schon selbst sehr viel zu bieten und war kaum befahren, was sehr angenehm war. Ab Hana änderte sich das dann und wir mussten vielen anderen Mietwagen ausweichen. Diese Passage mitten durch einen tropischen Regenwald war dennoch sehr beeindruckend, da wir beide noch nie einen so saftig grünen Wald gesehen hatten. Dazu kamen viele Stops an Wasserfällen, welche oft die Felsen zu kleinen Pools ausgewaschen haben, die zum Baden eingeladen haben.